Ein charakteristisches Merkmal Dresdens sind Brachflächen. Eingefügt in die Struktur der Stadt sind sie unbenanntes Gebiet, das wieder und noch unbesetzt Möglichkeitsräume bietet. Die Arbeit Karawane ist eine Assemblage: der skulpturale Teil stellt eine auf Kamele reduzierte Karawane dar. Sie ist auf die Wand des Ausstellungsraumes gestellt, so dass sie aus der Vogelperspektive betrachtet werden kann.
Auf diese Karawane wird ein Video projiziert, das einen Schwenk über Sandboden zeigt, auf dem tiefe Spuren von Baufahrzeugen zu sehen sind. In diese filmische Bewegung sind Fotografien von Brachflächen hineinmontiert, die erscheinen und verschwinden.
Dieser Schwenk, der im Zeitlupentempo endlos über die Kamele wandert, suggeriert deren Bewegung in einem unbegrenzten Raum. Der Bauplatz wird zur Wüstenlandschaft, die Brachflächen zu Fata Morganas. Es entsteht ein Ort, der unerreichbar und undefinierbar anmutet.
(2004)
