Durch städtebauliche Umbrüche gehen Orte verloren, die uns vertraut sind, die uns Halt geben. Plötzlich sind sie weg. Wie beispielsweise der stilisierte Theatervorhang an der Fassade der ehemaligen Brechtbühne. Oder wettergeschützte Nischen unter einer Brücke, die vergittert wurden, um Obdachlose fernzuhalten.
Stefanie Kraut überlagert solche städtebaulichen Leerstellen mit Auszügen aus Gesprächen, die sie mit jungen Obdachlosen geführt hat. Es sind Schilderungen des Lebens auf der Straße, individuelle Perspektiven auf die Stadt, Zeugnisse des Mensch- seins: Ecce homo!
Wenn die Sonne tief steht, beginnt es zu dämmern. Zeit nach Hause zu gehen.